Links zur Heraldik

 Heraldische Gesellschaft                http://www.schweiz-heraldik.ch/

Heraldische Forschungen von Mitgliedern der GHGRB erfreuen uns.
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Haben Sie eine Forschungsarbeit über ein Familienwappen oder Heraldisches, wir freuen uns es für Sie hier zu veröffentlichen.

Das Interesse an der Wappenkunde hat nach längerem Nachlassen in den letzten Jahren wieder an Zuspruch zugelegt.

Folgende Fragen tauchen auf !
- Was ist Heraldik
- Welches ist mein Familienwappen ?
- Ist jeder berechtigt ein Familienwappen zu tragen ?
- Wo finde ich mein Familienwappen ?
- Wie sind die rechtlichen Grundlagen?
- Wappenschild, Helmzier, heraldisch rechts.... ?

Auf diese und weitere Fragen sollten Sie hier eine Antwort finden.


Wappen von GHGRB-Mitgliedern

Kälin von Einsiedeln (Quelle 1)   Jörg von Nördlingen (Quelle 2)
     
kaelin500h   joerg500h
Blasonierung:
In Rot ein silbernes Kehleisen auf grünem Dreiberg, begleitet von drei goldenen Sternen
  Blasonierung:
Unter einem mit drei goldenen Sternen belegten blauen Schildhaupt, in schwarz ein goldener Löwe, einen blauen, goldbereiften Reichsapfel.
     
Helmzier:
Ein silbernes Kehleisen
  Helmdecke: schwarz / golden


Quellen:

1. Genealogisch - Heraldische Gesellschaft der Regio Basel, 1937 - 1987, Jubiläumsschrift mit 69 Wappentafeln von Mitgliedern, Verfasser Hans B. Kälin
2. Das grosse und vollständige, anfangs Siebmachersche, hernacher Fürstische und Helmerische, nun aber Weigelische Wappenbuch in sechs Theilen, Teil V, S. 236, Nürnberg 1734
   

Was ist ein Vollwappen?

Für die Wappendarstellung haben sich feste Formen eingebürgert. Oft werden zum Schild auch Helm, Helmzier und Helmdecke abgebildet; das ist ein sogenanntes Vollwappen. Das erste Vollwappen, das wir kennen, soll aus dem Jahre 1267 stammen. Diese Darstellungsart wurde schnell üblich im deutschen Kulturkreis im Gegensatz zum französischen und englischen, wo die Vollwappen weniger oft Verwendung fanden.

Ein Vollwappen umfasst den Schild mit dem Schildbild sowie das Oberwappen, das sich aus Helmzier und Helmdecke zusammensetzt.

Die Helmdecke ist fast immer in den Schildfarben gehalten. Zwischen Helm und Helmzier kann sich auch bei nicht königlichen Wappen eine Krone befinden, und zwar - obwohl sie aus Gold ist - eine Laubkrone, keine Rangkrone. Die Helmzier könnte auch auf einem Helmkissen oder einem Helmwulst ruhen. Die Helmzier wird auch Kleinod oder Zimier genannt. Sehr oft ist die Helmzier die Wiederholung des Schildbilds oder wenigstens in den Farben und Teilungen des Schildbilds gehalten.

Nicht obligatorisch gehören zum Vollwappen Schildhalter, Rangkrone, Wappenmantel, Orden und Wappenspruch oder Devise. Wappen mit solchen Beigaben nennt man Pracht- oder Prunkstücke.

Die Grössenverhältnisse von Schild, Helm und Helmzier zueinander blieben im Lauf der Jahrhunderte nicht immer gleich. Die moderne Wappenkunst übernimmt allgemein die harmonischen Proportionen 3:2:3 der Spätgotik, bei denen die Mitte des Gesamtwappens etwa in der Mitte des Helms liegt.

Was ist Heraldik?
Alles, was mit Wappen zusammenhängt, bezeichnen wir als "heraldisch", und das ganze grosse Gebiet der Wappenkunde, der Wappenkunst und des Wappenrechts heisst Heraldik.

Was ist ein Wappen?
Wappen sind farbige, unveränderliche Bildkennzeichen eines Geschlechts oder einer Körperschaft und werden nach bestimmten Regeln mit mittelalterlichen Waffen dargestellt. Körperschaften sind Staaten, Städte, Bistümer, Klöster, Firmen sowie Institutionen, z.B. Universitäten und Zünfte. Jede Körperschaft kann ein Wappen besitzen.

Woher kommen die Wappen?
Das Wort "Wappen" hiess mittelhochdeutsch "wâfen" und bedeutete damals: Waffe, Schwert, Rüstung, Erkennungszeichen. Erst im 16. Jahrhundert trennte sich die Bedeutung Wappen von Waffen endgültig. Das Wappen stammt also aus der Sprache und Ausrüstung der mittelalterlichen Krieger, der Ritter.

Der Eisenpanzer gab dem Ritter Schutz, machte es jedoch unmöglich, den Feind vom Freund zu unterscheiden. Darum malte oder befestigte er ein persönliches Abzeichen auf seinen Schild, Helm und Waffenrock, ein Abzeichen, das auf etwa 200 Schritt erkennbar sein musste. Darum waren die Wappen anfänglich einfach und klar im Aufbau und farblich gut unterscheidbar. Zur Abbildung des Wappens eignete sich vor allem der Schild, dann aber auch der Helm, die Helmdecke, der bunte Rock, der Mantel des Pferds und der an der Lanzenspitze flatternde Wimpel sowie das Siegel.

Grundregel der Heraldik
heraldisch rechts ist links und heraldisch links ist rechts. Wappen sind vom Träger aus zu betrachten, der den Schild am Arm trägt. Für ihn ist die rechte Seite dort, wo für den gegenüberstehenden Betrachter links ist.

Seit wann gibt es Wappen?
Die ersten europäischen Wappen entstanden in Nordfrankreich und Flandern um 1130, rund 30 Jahre nach dem ersten Kreuzzug (1096-1099), der erstmals Ritter verschiedener Länder zu einer gemeinsamen Aufgabe zusammengebracht hatte. Rasch entwickelte sich eine westeuropäische Heraldik. Die Schildbilder wurden schon um 1200 erblich. Damit änderten sie ihre Bedeutung als Kennzeichen einer Einzelperson zum Kennzeichen eines ganzen Geschlechts. Bald führten auch juristische Personen wie Städte, Bistümer, Klöster und Zünfte Wappen.

Die Heraldik wurde als Adelsheraldik von königlichen und fürstlichen Herolden betreut. Die Herolde führten die Wappenregister, entwickelten die heraldische Fachsprache und hatten wichtige Aufgaben bei den Turnieren. Der Herold trug einen mit Wappen oder Wappenmotiven geschmückten Mantel, Tappert genannt, manchmal aber auch nur eine mit Wappen geschmückte Kette.

Nach den Schlachten und Fehden des 12. und 13. Jahrhunderts veränderte sich im 14. Jahrhundert das Kriegswesen. Die Reiterschlachten gingen allmählich zu Ende. Die Ritter sassen ab und kämpften zu Fuss. Die wappengeschmückten Waffenröcke und Pferdedecken hielten sich noch bis zum Ende des 15. Jahrhunderts, Banner und Fähnlein noch länger. Schild und Helmzier verschwanden jedoch aus den Schlachten. Sie retteten sich in die Scheinkämpfe der Turniere, die als Ritterspiele fortlebten.

Wie kamen die Wappen vom Schild ins Siegel?
Im Mittelalter konnten meist nur die Geistlichen schreiben. Rechtsgeschäfte wurden darum nicht unterzeichnet, sondern gesiegelt. Als gewöhnlichstes persönliches Siegelbild verwendeten die Adeligen zumeist ihr Wappen. Grafen- und Fürstensiegel zeigen oft den ganzen Reiter auf dem Pferd. Die Siegel des Adels waren zumeist rund oder in Schildform. Bald folgten den Adeligen die Geistlichen und siegelten auch mit ihrem Wappen, obwohl höchstens die fürstliche Geistlichkeit wie Erzbischöfe, Bischöfe und Fürstäbte dem Kaiser, König oder Fürsten in den Kampf folgte. Zumeist zeigten sich die geistlichen Herren in den Siegeln in ihren Priesterkleidern und verwiesen die Wappenschilde in die Fusszone des Siegels. Die charakteristische Form der geistlichen Siegel durch Jahrhunderte ist das spitzovale Siegel.

Dem Adel und der Geistlichkeit folgten schon früh bürgerliche Familien als Siegler mit dem Wappenbild. Bürger, Handwerker, ja sogar Bauern schufen sich Wappen und siegelten bei Bedarf damit. Bei vielen Geschlechtern sind dies die ersten Beweisstücke eines Wappens der Familie. Bis zum 15. Jahrhundert verbreitete sich das Wappenwesen in allen Ständen; denn die Wappenfähigkeit war nicht auf einzelne Gesellschaftsschichten beschränkt. Hingegen gab es für die Siegelfähigkeit Vorschriften.

Welches Familienwappen darf ich für mich benutzen?
Jeder, jede möchte gern ein Familienwappen besitzen. Viele haben keinerlei Kenntnis, dass ihre Familie je ein Wappen hatte. Nach langer Suche findet sich ein Wappen einer Familie dieses Namens. Darf ich es für mich verwenden? Andere kennen sogar mehrere Wappen von Familien ihres Namens. Welches ist dasjenige, das ich für mich beanspruchen darf?

Der erste Grundsatz lautet: Kein Familienwappen ohne Familienforschung!
Das Wappen, das ich in jedem Fall für mich verwenden darf, ist das meines Vorfahren vor 200 oder mehr Jahren. Findet sich ein solch altes Wappen bei den direkten Vorfahren auf einem Siegel, Grabmal, Bild oder Gegenstand, dann gibt es keine Unsicherheiten. Dies ist mein Familienwappen.

Ich stamme aus einem Dorf, in dem die Leute meines Familiennamens nur ein einziges Wappen besitzen. In diesem Fall darf ich dieses Wappen für mich verwenden. Gibt es aber mehrere Stämme und Zweige mit verschiedenen Wappen, dann muss ich zuerst forschen, welchem Stamm oder Zweig ich angehöre, um zu wissen, welches auch mein Wappen ist.

Sollte ich jedoch unter mehreren Wappen meines Familiennamens das meinige höchstens vermuten oder völlig im Dunkeln tappen, dann ist es besser, für mich, meine Familie und die Nachkommen ein neues Wappen zu schaffen. Es darf sich durchaus an ein bestehendes Wappen anlehnen, muss aber in Einzelheiten oder Farbe von ihm abweichen. Und natürlich sollte es heraldisch korrekt sein! Der gute Rat eines Heraldikers ist hier Gold wert. Man hüte sich vor überladenen Wappen, vor modernen Gegenständen im Wappen und vor der Benutzung des Wappens einer ausgestorbenen Adelsfamilie, auch wenn ihr Name dem eigenen noch so ähnlich ist.


Der Helm
Es gibt den Topfhelm, den Kübelhelm, den Stechhelm und den Spangen- oder Bügelhelm. Die beiden ersten Helme wurden vor allem in der hochmittelalterlichen Heraldik verwendet. Heute braucht man zur Darstellung des Vollwappens beinahe nur noch den Stechhelm und den Spangenhelm.

Der Topfhelm gehört dem 12. und dem 13. Jahrhundert an. Der Kübelhelm kam im 13. Jahrhundert auf und machte Ende des 14. Jahrhunderts dem Stechhelm Platz. Der Topf- und der Kübelhelm werden nur noch bei der Wiedergabe von Wappen des Uradels gebraucht.

Der viel elegantere Stechhelm mit dem schmalen Sehschlitz und der Spitze im Profil reichte bis zur Brust und zum Nacken hinab und wurde angeschraubt oder angeschnallt. Er gehörte dem 15. und 16. Jahrhundert an. Er hat seinen Namen von der Verwendung bei den Stechen in den Turnieren. Er wird etwa auch geschlossener Helm genannt und findet für die Wiedergabe der bürgerlichen Vollwappen Verwendung.

Der Spangen- oder Bügelhelm wurde vom 15. Jahrhundert an vom Adel für Turniere und Heraldik verwendet. Er ist dem Stechhelm ähnlich, jedoch vorne abgerundet, hat einen breiteren Sehschlitz und ist mit 5 bis 7 gewölbten Spangen versehen. Der Spangen- oder Bügelhelm wird nur noch für Adelswappen gebraucht. Als Ausnahme darf er auch für Wappenträger mit akademischen Titeln verwendet werden, sozusagen für den Geistesadel.


Die Helmzier
Die Helmzier, auch Zimier oder Helmkleinod genannt, gehörte zur regulären Ausrüstung in Krieg und Turnier und war erblich und unveränderlich. Weil die Helmzierden nach und nach so gross wurden, dass sie im Kampf hinderlich waren, trug man sie schliesslich im Krieg nicht mehr, sondern nur noch während bestimmter Turniere. Anfänglich hat man sie oft neben dem Helm abgebildet; sie waren nicht unzertrennlich mit dem Helm verbunden. Es gibt Hunderte von verschiedenen Helmzierden.

Helmdecken dienten ursprünglich als Schutz vor der Sonne, wurden aber mehr und mehr schmückende Ornamente, auch mehr und mehr ausgefranst, bis sie schliesslich wie Zweige mit Blattwerk aussahen.

Die Farben der Helmdecke sind meistens den Hauptfarben des Wappens entnommen. Die Innenseite zeigt in der Regel das Metall (Gold und Silber), die Aussenseite die Farbe. Es gibt aber Ausnahmen. Die linke und die rechte Seite der Helmdecke können verschiedenfarbig sein, wenn das Wappen geteilt oder geviertet ist. Wenn der Schild mit Figuren bestreut ist, kann auch die Helmdecke bestreut sein

Der Schild

Es heisst "der Schild, die Schilde". Alles andere ist in der Heraldik falsch. Das Schild mit der Mehrzahlform Schilder befindet sich über oder neben dem Klingelknopf an der Haustür und vorne und hinten am Auto. Die hintern Schweizer Autoschilder aber zeigen das Landes- und ein Kantonswappen in Schilden.

Die Angelsachsen und die Normannen verwendeten eine gegenüber dem antiken Rundschild neue Form, den sogenannten Normannenschild, der oben abgerundet und nach unten beinahe spitz zulaufend ist. Wir kennen ihn z.B. aus dem berühmten Teppich von Bayeux, der die Eroberung Englands von 1066 durch Herzog Wilhelm von der Normandie schildert und noch im 11. Jahrhundert angefertigt wurde.

Der Schild ist der Hauptbestandteil des Wappens. Er zeugt auch ganz allein von Anfang an vollwertig für seinen Träger. Es gibt sechs Schildformen, die von den Kreuzzügen an in Europa üblich und in der Heraldik verwendet wurden: Der Dreieckschild von halber Mannshöhe wurde nach und nach vom 12. bis zum 14. Jahrhundert je länger desto mehr verkleinert. Mit der Zeit machte die verbesserte Panzerung der Ritter den Schild überflüssig, so dass er um 1375 als Schutz des Reiters verschwand. In der Heraldik machte er im 15. Jahrhundert dem Halbrundschild Platz. Beim Stechschild, auch Tartsche genannt, war auf seiner rechten Seite eine rundliche Öffnung ausgeschnitten, damit dort in den Turnierspielen die Lanze eingelegt werden konnte. Man nannte diese Öffnung "Speerruhe". Die Tartsche tritt seit dem Ende des 14. Jahrhunderts neben dem Halbrundschild auf. In der Heraldik wird die beinahe vollrunde Öffnung oft zu einem halbrunden bis nur noch schwach gerundeten Ausschnitt. Wappenbilder sollten in Richtung des Ausschnitts sehen.

Dekorative Formen der Heraldik mit den charakteristischen Stilmerkmalen ihrer Zeitepochen zeigen die Schilde der Renaissance, des Barocks und des Klassizismus. Sie waren nie Kampfschilde. Der Barockschild wird auch Kartusche genannt. Der klassizistische Schild ist noch heute in Frankreich die beliebteste Schildform der Heraldik. Bei der Barock- und der Rokokokartusche geht die Schildform verloren. Sie sind oft der Schmuck von Palästen, reichen Bürgerhäusern und Kirchen.

Der Rautenschild tritt seit ca. 1500 auf. Er wurde häufig zur Darstellung von Frauenwappen verwendet. Gewisse Heraldiker wollen ihn den ledigen Frauen vorbehalten.

Die sogenannte "Rossstirn" ist eine Schildform, die in Italien sehr beliebt ist. Sie wird für Geschlechterwappen, Kommunalheraldik wie auch Wappen geistlicher Würdenträger verwendet.

Eine weitere ungewöhnliche Schildform besitzt der Paradeschild, dessen Seiten von der Mitte aus stark nach hinten gebogen sind. Paradeschilde verwendete man an grossen, festlichen Turnieren und bei fürstlichen Paraden und Umzügen. Solche Schilde sind meist sehr kostbar und aufwendig verziert.

Die Sprache der Heraldik wurde von den Herolden geschaffen. Sie ist jeweils in den Sprachbereichen überall gleich. Deutsch gilt sie also für die Schweiz, Deutschland und Österreich. Die Beschreibung der Wappen nennt man Blasonieren. Das kommt vom französischen "blason" (Wappenschild, Schildbild).

Man geht dabei meist von der Tinktur des Schildgrunds aus oder der Reihe nach von oben nach unten und von heraldisch rechts nach links. Die Benennungen der Teilungen im Schild und der Figuren sowie des Aufbaus des Vollwappens kann man nur durch Übung und durch Lesen heraldischer Literatur lernen.

Einige Regeln: Die Sprache des Blasonierens soll knapp und eindeutig sein, so dass der Heraldiker danach ein Wappen zeichnen kann, man sagt dem auch ein Wappen "aufreissen". Massgebend für ein Wappen ist nicht das alte Muster eines Wappens, sondern seine Blasonierung.

Was selbstverständlich ist, braucht nicht gesagt zu werden. Wenn die Blasonierung also nichts anderes sagt, so nimmt man die "übliche Stellung" an. Beispielsweise befinden sich Tiere in Ruhestellung. Alles andere muss beim Blasonieren gemeldet werden.

Wo kann ich mein Familienwappen finden ?

Gedruckte heraldische Literatur:
- Das grosse Buch der Wappenkunst. (Leonhard Walter) G.D.W. Callwey / Weltbild Verlag, Augsburg.
- Das Wappen - Stil und Form. (v. Volborth Carl Alex.) C.A. Starke Verlag, Limburg/ Lahn.
- Grundriss der Heraldik. (Zappe Alfred) C.A. Starke Verlag, Limburg/Lahn. - Handbuch der Heraldik
- Wappenfibel. (Biewer Ludwig) Verlag Degener, Neustadt/Aisch.
- Handbüchlein der Heraldik. (Galbreath D.L.) Spes-Verlag, Lausanne.
- Heraldik - Wappen - Ihr Ursprung, Sinn und Wert. (Neubecker Ottfried) Battenberg / Weltbild Verlag, Augsburg.
- Heraldisches Handbuch. (Warneke F.) C.A. Starke Verlag, Limburg/Lahn. Wappen. (Philippi F.) C.A. Starke Verlag, Limburg/Lahn - Wappenkunde. (Neubecker Ottfried) Battenberg Verlag, München.
- Emmentaler Geschlechter- und Wappenbuch Hans Rudolf Christen Fischer Media Verlag, Münsingen-Bern ISBN 3-85681-405-1 1998, 659 Seiten -

Wappenbuch der burgerlichen Geschlechter der Stadt Bern Druck und Verlag Benteli A.-G., Bern Bümplitz 1932, 96 Seiten mit Wappen + 143 Seiten Text

- Walliser Wappenbuch (Reprint) Orell Füssli Arts Graphiques S.A., Zurich 1946, 304 Seiten (s/w Wappen + Text) + 40 Seiten farbige Wappentafeln

- Neues Walliser Wappenbuch Editions du Scex - Saint-Maurice 1974, 267 Seiten

- Wappenbuch der Stadt St. Gallen Druck: E.Löppe-Benz AG Rohrschach 1952, 16 Seiten Text + 39 Wappentafeln (Seiten)

Das Schildbild ist das, was der Schild zeigt. Die Farbe, die Hauptsache am Wappen, nennt man Tinktur. Die Farbe ist so wichtig, dass mehrere Familien das gleiche Wappenbild besitzen können, dass aber die Farbe sie unterscheidet. Farbwechsel bedeutet auch Wappenwechsel.

Die Heraldik kennt Metalle und Farben im engern Sinn. Gold und Silber sind Metalle; sie werden auch Gelb und Weiss genannt. Rot, Blau, Grün, Purpur und Schwarz sind heraldische Farben. Braun, Grau, Orange, Fleischfarbe usw. sind in der Heraldik in der nächstliegenden Tinktur wiederzugeben.

Gold gibt man meist mit Gelb wieder, während Silber weiss gelassen wird. In aufwendigen Drucken wird Gold- und Silberfarbe verwendet. Grün ist eher selten. Es wird aber für Dreiberge und Pflanzen gebraucht.

Den heraldischen Tinkturen wird das sogenannte Pelzwerk gleichgesetzt. Es besteht aus drei Arten, dem Hermelin, dem Kürsch und dem Feh. Seine Aufnahme in die Wappenschilde hat es der Vorliebe für kostbare Pelze zu verdanken. Diese Art der Schildhintergrundgestaltung kommt in der schweizerischen Heraldik selten vor.

Zu den Farben gibt es eine wichtige Regel: die Farb-Metall-Regel. Sie verlangt, dass Metall nie auf oder neben Metall, Farbe nie auf oder neben Farbe steht. Von dieser Regel gibt es Ausnahmen. Manchmal kommt es auf die Teilung des Wappens, an, zum Beispiel bei komplizierten Teilungen, dann bei Wappenvereinigungen in einem Schild, bei der Bewehrung der Tiere, das sind Krallen, Schnäbel, Zunge und eventuell Hörner; beim Schildhaupt und beim Schildfuss, und da vor allem beim Dreiberg. Doch lehrt schon ein Blick in die Zürcher Wappenrolle, dass die Metall-Farb-Regel auch zu den Zeiten der mittelalterlichen Ritter nicht vollständig eingehalten wurde.

Was darf alles im Schild geführt werden? Im Rahmen der heraldischen Regeln können die Flächen des Schilds nach Belieben aufgeteilt und aufgefüllt werden. Darum gibt es sehr zahlreiche Schildbilder. Man teilt sie in zwei Hauptarten ein:
1. Schildteilungen: auch Heroldsbilder, Heroldsstücke und Heroldsfiguren genannt, und
2. Gemeine Figuren: so genannt im Sinne von allgemeine, gewöhnliche Figuren.

Heroldsbilder
sind Teilungen des Schilds in zwei oder mehrere Flächen verschiedener Tinktur. Teilungen gehen immer von Schildrand zu Schildrand. Teilende Linien dürfen auch schräg, gebogen, gewellt und gezähnt sein und sich rechtwinklig oder schräg kreuzen. Die vielfältigen Teilungen sind nötig, um möglichst viele verschiedene und unverwechselbare Wappen schaffen zu können.

Als gemeine Figuren
können in ein Wappen alle vorkommenden oder erdenkbaren Figuren gestellt werden. Gegenüber Erzeugnissen des Industrie- und Maschinenzeitalters ist der Heraldiker aber äusserst zurückhaltend. Gemeine Figuren schweben im Schild oder stehen an mindestens zwei Seiten frei. Die Figur soll den Schild soweit als möglich ausfüllen und etwa die Hälfte seiner Oberfläche bedecken. Schildbilder sind zweidimensional darzustellen, dürfen also nur in die Höhe und in die Breite gehen, nicht aber in die Tiefe, und darum haben sie auch keine Schatten. Perspekive und Relief sind in der Wappenzeichnung verpönt.

Die senkrechte Schildteilung nennt man "gespalten". Die Aufzählung der Farben beginnt rechts aussen. Die waagrechte Schildteilung nennt man "geteilt". Die Aufzählung der Farben beginnt oben. Die schräge Schildteilung nennt man "schräggeteilt". Weitere Teilungen sind geviert (oder geviertet), schräggeviert, halb gespalten u. geteilt sowie geschacht. Sodann findet man die Spitze, die Schrägspitze, aufsteigende Keile und den Sparren, den Wellenbalken, den Schrägfluss, das Freiviertel, den Deichselschnitt und andere Teilungen. Der Schild kann geviert sein, ein- oder mehrmal geteilt oder gespalten. Er kann einen mehr oder weniger breiten andersfarbigen Schildrand aufweisen.

Als gemeinen Figuren sind z. B. Tiere: Adler, Löwe (häufigstes Tier), Leopard (ein schreitender hersehender Löwe; ein steigender Leopard ist ein gelöwter Leopard und einer, der den Schwanz nicht hebt, ist ein feiger Leopard), Hund, Steinbock, Pferd, Bär, Widder, Fische oder Teile von Tieren: z.B. Stierkopf, Hahnenrümpfe, Hirschstangen usw. Einige Tiere haben herkömmlicherweise feste Tinkturen: der Löwe ist golden oder silbern, rot oder schwarz. Der Wolf ist blau oder schwarz. Der Fuchs, das Eichhörnchen und der Krebs sind rot. Der Elefant und die Taube sind meist silbern. Der Rüde, die Dogge und der Rabe sind meist schwarz. Der Sittich (heraldischer Name des Papageis) ist meist grün. Der Steinbock ist silbern oder schwarz. Selbstverständlich gibt es Ausnahmen.

Beliebt waren auch Fabelwesen wie der Drache (Er ist ein Adler mit Schlangenschwanz und oft mit Fledermausflügeln.), das Einhorn (Es ist ein Pferd mit langem, gewundenem Horn auf der Stirn, Ziegenbart, gespaltenen Hufen und Löwen- oder Ziegenschwanz.), der Greif (Er ist oben ein Adler mit Spitzohren und unten ein Löwe.) usw.

Das Kreuz war eines der häufigsten Symbole: und zwar in mehreren Dutzend verschiedenen Formen. Zahllose Gegenstände von Menschenhand: ein Handspiegel, ein Kessel, eine Gürtelschnalle, ein Ring, ein Mühlrad oder ein Teil davon usw.

Natürlich gab es auch kompliziertere Wappen, zum Beispiel Verbindungen von Schildteilungen mit gemeinen Figuren. Gemeine Figuren können mit Heroldsbildern belegt, Heroldsbilder mit gemeinen Figuren besät oder bestreut sein.

   

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